Ich denke, diese Frage gilt es zu beantworten, wenn man die Problemstellung der RIAA (Recording Industry Association of America) und der MPAA (Motion Picture Association of America) auf den Grund gehen will, wieviel Verlust sie wirklich aufgrund der Tauschbörsen machen.
Früher – so zu „meiner Zeit“ – haben wir unser Taschengeld in LPs gesteckt. Wir hatten ja nichts anderes 🙂 Heutzutage werden die Kids aber von der Mobiltelefon-Industrie (Gespräche und GANZ viel SMS) und deren Anhängselunternehmen, die Schnickschnack anbieten wie Klingentöne, Games und Taschen.
Ein weiterer Faktor ist, ob alles gekauft werden würde, was im Netz kostenfrei zur „Verfügung“ steht. Kaufen sich 17-Jährige wirklich Mikrosoft Office? Oder würden sie eher Open-Office, das kostenfreie und leistungsfähigere Officepaket installieren? Kaufen sie sich jeden Kinofilm, oder warten sie, bis er in den Videotheken erhältlich ist? Wird die neue CD gekauft, oder im gesetzlich legalem(!) Rahmen von einem Freund kopiert?
Über Heise stiess ich auf einen amerikanischen Richter, der sich offensichtlich mit dieser Problematik auseinandersetzte:
In einem 16-seitigen Papier unterstreicht nun der Bezirksrichter James P. Jones aus dem westlichen Virginia, dass die Argumentationsweise von RIAA und MPAA nicht haltbar sei. Es sei ein Grundprinzip der Betriebswirtschaft, dass die Nachfrage sinke, wenn der Preis steige. Menschen, die Musik und Videos ohne Bezahlung aus dem Internet saugten, würden dieselben Produkte nicht unbedingt auch käuflich erwerben, weil sie ihnen einfach zu teuer seien. Er glaube nicht, dass jemand sieben oder gar 19 Dollar für etwas bezahlen würde, das er umsonst bekommen könne.
Es gibt Intelligenz in den USA. Definitiv.