Als ich mich – vor vielen Jahren – mit dem damals aufkommenden Thema VoIP auseinandersetzte und diverse (auch sehr gute) Schulungen belegte, wurde mir von einem Lucent-Mitarbeiter erklärt, dass H.323-Gespräche mit einem „künstlichen Rauschen“ hinterlegt werden müssten, da dies für eine bessere Qualität sorgen würde. „Hääääääää“ wird an der Stelle jeder Leser denken, Rauschen soll die Qualität verbessern? Aber die Erklärung leuchtete mir ein: Da wir es gewohnt sind, bei Telefonaten IMMER ein gewisses Grundrauschen zu hören, reagieren wir irritiert wenn dieses auf einmal fehlt. Die Folge sind dann Unsicherheit der Gesprächsteilnehmer verbunden mit Rückfragen bei Gesprächspausen „Sind sie noch da?“
An dieses Erlebnis musste ich denken, als ich den Artikel bei Heise las, in dem es darum geht Elektroautos mit einem künstlichen Motorgeräusch auszustatten. Zwar wird geschrieben:
stellen die in manchen Fahrzuständen nahezu geräuschlos dahinflitzenden Öko-Mobile eine ernstzunehmende Gefahr dar, da sie insbesondere von Personen mit eingeschränktem Seh- oder Hörvermögen nicht rechtzeitig bemerkt werden.
aber auch „normalsehende und – hörende“ Mitmenschen sind an das Geräusch der Fahrzeuge gewohnt und wenn dann ein lautloses Fahrzeug kommt, ist man zumindest erschrocken…
Japp. Ebenso bei Rennrädern. Man hört sie erst, wenn einem der Fahrer geradezu schon auf dem Rücken klebt. Will man gerade in dem Moment eine hübsche Blume am Wegesrand beschauen und läuft unbedarft in die Fahrbahn, knallts.