Das der Sport bei den tollen Großveranstaltungen wie WM, Olympia und EM nur noch als Katalysator für finanzielle Interessen benötigt wird, ist dem kritischen Betrachter schon länger als Verdacht im Hinterkopf. Anlässlich der U21-EM in Schweden erlaubt sich die UEFA aber eine ganz besonders peinliche Posse:
Für die im Sommer kommenden Jahres in Schweden stattfindende EM der U-21-Nationalmannschaften wurde am Montag das westschwedische Borås als einer der vorgesehenen vier Austragungsorte wieder gestrichen. Im dortigen Stadion gibt es das Hamburger-Restaurant „Max“. Und das dürfe dort nicht sein, meinte die Uefa. Weder überhaupt geöffnet haben, noch für die Dauer der EM sichtbar sein. Alle „Max“-Schilder müssten überklebt werden. Denn jedes Hamburger-Restaurant und damit auch „Max“ konkurriere mit McDonalds und die seien Sponsor der U21-EM.
Berichtet die TAZ. Aber die Schweden haben noch einen Arsch iin der Hose und wehren sich:
Bei „Max“ entschloss man sich daraufhin zu einer Umfrageaktion, um sich ein Bild darüber zu verschaffen, ob die BoråserInnen lieber auf drei Gruppen- und ein Semifinalspiel der U21-EM oder einige Tage lang auf ihre gewohnten Hamburger verzichten wollten. Das Resultat war eindeutig: 22.000 Personen stimmten ab und 93 Prozent votierten gegen die Uefa-Forderung.
Tja liebe UEFA: Deutlicher könnt ihr Schlippsträger nicht zeigen, wie sehr es euch nur um Kohle geht – und Hut ab vor den Schweden, die dieses Kommerztheater nicht mitmachen.
Was wird sich der Bulletenbräter wohl in Los Angeles einfalles lassen, wenn dort – wie der Spiegel berichtet – gegen Fast-Food Ketten vorgegangen werde soll? Muss da nochmal eine Olympiade her?
Anscheinend hat die UEFA weniger Angst vor einem Image-Schaden, als vor dem Verlust einiger Einnahmequellen. Das bestätigt doch geradezu lehrbuchartig, wie wenig man sich heutzutage bei den großen Klubs und den Organisatoren um die eigentlichen Fan-Interessen kümmern möchte.