Bereits vor 1995 Jahren haben wir uns im CCC mit der Gefahr von „User-Identifikation und Konsumprofile im Web“ beschäftigt. BKR hielt damals einen diesbezüglichen Vortrag auf dem „Chaos Communication Congress“
Aufgrund der damaligen Beschäftigung mit diesem Thema habe ich mir meine Sensorik was das Thema angeht geschärft und auch meine Kinder warnend erzogen. Wenn ich mich heutzutage in meinem Bekanntenkreis umschaue wird mir Angst und Bange: Man ist Mitglied in nahezu unendlich vielen Communitys, gibt seine Daten jedem, dem man seine daten geben kann. Er muss nichmal fragen. Wir werfen mit unseren privatesten Informationen um uns und denken uns nichts dabei. Schon heute wird StudiVZ von Datenschützern misstrauisch beobachtet. Aber zusätzlich plurkt man, trägt sich my diversen Musik/Movie/haste_nicht_gesehen-Communitys ein, nur um dabei zu sein; dabei sein, wenn es darum geht Profile über das Nutzerverhalten zu sammeln.
Dabei höre ich dann Argumente wie „Ich habe mein Geburtsdatum anders angegeben“ und muss dann aufpassen, dass ich mich vor Lachen nicht verschlucke. Zu gern würde ich fragen, ob denn auch sämtliche Cookies gelöscht wurde, ein anderen Provider benutzt wurde (Vorratsdatenspeicherung erschweren), ein anderer Browser benutzt wurde etc.. Aber natürlich wird all das NICHT gemacht. Und so reibt sich der Holtzbrincks-Konzern die Hände über all die Daten die ihm die StudiVZ-Nutzer quasi in den Arsch schieben.
Noch garstiger wird es mit Zuhilfenahme der Vorratsdatenspeicherung: Dann werden ALLE Daten direkt verknüpfbar. Dann wird sich der Reichsüberwachungs Innenminister alle Daten direkt auf seinem mobilen Rechner anschauen können: Was hat der/die bei Ebay gekauft/verkauft, was bei Amazon bestellt, wie ist das Studi/SchülerVZ-Profil, was plurkt/twittert/telewebbt der Kandidat denn so.
Ich muss bei diesem „Ich geb euch alle meine Daten“ Verhalten an einen Filmtitel denken.