Denn wie bitte soll ich es verstehen, wenn der Welt heute zu entnehmen ist, dass
Die Ausgaben für das Arbeitslosengeld II werden in diesem Jahr offenbar deutlich höher ausfallen als geplant.
Das kann doch nur eine Ente sein, denn schliesslich konnte man der Tagesschau noch Ende August entnehmen:
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist zum ersten Mal seit Jahren wieder auf den Durchschnitt der 15 Länder der Eurozone gesunken.
Entweder können die Herren einen Etat nicht von einem Jahr auf den nächsten prognostizieren (aber wollen die Staatsverschuldung für eine Frist von FÜNF Jahren im Griff haben *wieher*), oder es rächt sich monetär, dass die Arbeitslosenstatistiken so massiv verfälscht werden, dass es in unserem Land keine gescheite Berechnungsgrundlage geben kann. Ja meine Herren Politiker, dass kommt dabei raus, wenn man Arbeitslose, die in Weiterbildungen oder 1-Euro-Jobs stecken, aus der Statistik Arbeitslosen herausnimmt. Dann kosten „weniger“ Arbeitslose auf einmal mehr Geld.
Ihr seid alle so blöd – noch dümmer sind nur die Wähler, die jede Wahl wieder diese unfähigen Menschen damit beauftragen uns zu regieren.
Ich glaube, so etwas nennt sich kreative Buchhaltung! Der Wähler hat das bis zur nächsten Wahl vergessen.
@oldman:
Genau DAS ist das Problem: Der kollektive Alzheimer des Wahlvolkes.
Wobei vielleicht noch schlimmer zu bewerten ist, dass die meisten Wähler gar nicht das Interesse haben, sich politisch zu informieren.
Tageszeitungen und andere Quellen werden konsumiert, Informationen haben eine Halbwertszeit im Minutenbereich, so dass Zusammenhänge nicht mehr im Zusammenhang gesehen werden 🙁
Ich weiß nicht, was an der Aussage so merkwürdig sein soll. Die Vorhersagen basieren auf Prognosen. Und die sind niemals exakt.
Für die fehlerhafte Prognose kann es viele Gründe geben:
Man hat mit einem stärkeren Rückgang der Arbeitslosigkeit gerechnet, die Subprimekrise hat der Regierung einen Strich durch die Rechnung gemacht, es sind unerwartet neue Kosten auf die Bundesregierung zugekommen…
Mit der Verfälschung der Arbeitslosenstatistik muss das nichts zu tun haben.
@McDough:
Es MUSS damit nichts zu tun haben, aber ich unterstelle dass es damit deutlicher zu tun haben könnte, als das es nichts damit zu tun hat.
Aber mal ehrlich: Wenn die Analytiker nicht in der Lage sind die Kosten der Agentur für Arbeit (welche nur einen Bruchteil des Bundesetats ausmachen) für ein Jahr prognostizieren können, wie kommen diese Fachleute denn auf die Wahnvorstellung die Etats (Einnahmen und Ausgaben) für FÜNF Jahre auch nur ansatzweise bestimmen zu können?
Auch sehe ich nicht, dass die Finanzkrise (wir haben doch so schöne deutsche Begriffe ..) schon Auswirkungen auf die Hartz-IV-Kosten hat. DAS kommt erst Ende 2009.
Was die Statistikfälscher (man könnte sie auch als Schönrechner und oder Blender bezeichnen) bezüglich der Arbeitslosenzahlen angeht – das ist ein eigenes Thema.
@reizzentrum: Kein Mensch und kein Programm kann sichere Prognosen abgeben, das liegt einfach in der Natur der Sache. Das Kunststück ist es, so nah wie möglich an die Realität heranzukommen.
Dass der Hauptgrund für die falschen Prognosen in einer verfälschten Arbeitsmarktstatistik liegt bezweifle ich. Das wird in die Prognosen eingeflossen sein. Es gibt schließlich bei den entsprechenden Ämtern durchaus Statistiken, wieviele Leute bei Umschulungen oder in 1 €-Jobs sind.