Der Sinn von Plurk, Twitter und Konsorten

Seit 5 Monaten „plurke“ ich nun. Mit Twitter fing ich mal irgendwann an – dann kam Plurk auf und diejenigen – üblichen verdächtigen – Kreise, die mich zum twittern motivierten, legten mir Plurk nahe.

Tatsächlich: Durch die Timeline hat Plurk für mich (so rein subjektiv) irgendwie eine „optisch ansprechendere“ und übersichtlichere Oberfläche. Also liess ich das twittern sein, und plurkte nur noch – wer braucht schon 2 parallele Microblogs? In der Anfangszeit ganz viel, was auch daran lag, dass meine Prinzessin damals ganz viele Kilometer weg wohnte, dort wo die Orcs hausen – ihr wisst schon. Der Smalltalk mit meiner Traumfrau erübrigte sich allerdings in dem Moment, als mein Glück perfekt wurde und die Dame zu mir zog.

Welcher reale Nutzen blieb mir von Plurk? Ich bekomme die Informationen:

  • Wer wann Feierabend macht
  • Wer wann aufsteht und ins Bett geht
  • Wer wann Mittag macht und was es zu Mittag geben wird oder gegeben hat
  • War was in diesem Moment im Fernsehen sieht
  • Welcher Wochentag gerade ist
  • Wer gerade Geburtstag hat
  • wer gerade was gebloggt hat und was mir gleich ohnehin im RRS-Feedreader angezeigt wird
  • Nachtrag: Meine Prinzessin bringt gerade noch Katzenbilder und „Tanzende Bananen-Plurks ins Rennen“

Wenn ich alles – in meinen Augen nichtssagende – obiges abziehe, wird die Timeline VERDAMMT leer. Zur Auflockerung gab es noch Ansichten aus Südtirol, die ich tatsächlich geniessen konnte.

Mit einigen Menschen die ich (nicht nur über Plurk) kennen und mögen gelernt habe, hoffe ich weiterhin in Kontakt zu bleiben, aber ich möchte hiermit bekannt geben: Ich werde mich von Plurk verabschieden. Ganz zum Schluss ist das Aufwand-Nutzen Verhältniss dieser Web 2.0 Anwendung für mich einfach in einem deutlich ungutem Verhältnis. Das informelle Rauschen ist mir persönlich deutlich zu hoch.

Ich stand vor der Alternative, entweder MASSIV Leute zu „defrienden“ – was allgemein als unfreundlich gilt und mir schon so manche harsche Kritik einbrachte, wenn ich mich aus – Gründen der Timelinebereinigung – entschloß, einzelne Timeline-Spammer einfach zu ignorieren. Es gibt ein paar Menschen, denen ich glatt noch auf Plurk folgen würde, aber wo zieht man die Grenze? Wem erklärt man: „Hey, Du! Deine Plurks sind weniger Wert, als die des Anderen“? Das tue ich mir und den „Plurkies“ nicht an.

Also ziehe ich hiermit die Konsequenzen, werde Plurk nicht mehr nutzen und verabschiede mich von allen Plurkern. Wer mit mir in Kontakt bleiben möchte/mag/will, weiss wie er mich erreichen kann.

Ich bin eben einer von den Menschen, die nicht jeden Trend mitmachen (müssen), sondern versuchen sich das rauszupicken, dass auch Sinn macht. Man kann so wunderbar viel (LEBENS)Zeit im Internet verbrennen, aber es gibt auch noch ein echtes Leben da draussen – da ist die Grafik auch VIEL besser 🙂

Habt Spass, es war auch eine schöne Zeit, aber für mich ist dieses Kapitel nun abgeschlossen.

8 Gedanken zu „Der Sinn von Plurk, Twitter und Konsorten

  1. Damit reichen wir Dir eine letzte Banane rüber (dance), trinken auf Dich (drinking), werden Dich vermissen, aber Dir niemals böse sein. Schade isses trotzdem, denn hinter dem ein oder anderen Plörk trat doch mehr Mensch hervor als in irgendeiner anderen Web-2.0-App. Hey, war schön, Dich bei Plörk als Web-2.0-Kumpel gefunden zu haben, und es stimmt schon: Wir wissen, wo wir Dich finden… Soooo unsichtbar kannst Du Dich gar nicht machen 😉

    Und ansonsten, weißte ja: 🙁

    Gruß, die kirsche (alias „der Kuchen“, „Hirsel“ et al.)

  2. @kirscheplotzer:
    Ach „Hirsel“ 😉

    Natürlich hast Du recht, es treten auch die menschen zum Vorschein und hier und da biltzen auch die Juwelen der Kommunikation auf – aber sind sie nicht versteckt wie Nadeln im Heuhaufen?

    Es gibt Momente und Plurks, die ich in wahrlich bester Erinnerung behalten werde. Aber es ist – wie gesagt – zu viel „Rauschen“ und zuviel Aufwand – für mich – auf diese guten Dinge zu warten und diese auszugraben.

  3. Ich finde es immer etwas dramatisch, wenn man irgendwelche Abschiede aus irgendwelchen Internetdiensten ankündigt, aber in diesem Fall kann ich zumindest den Gedanken dahinter verstehen…Viel mehr als Blogpostings ankündigen tu ich dort auch nicht mehr, weil – wie Du schon sagst – irgendwann jedes Mittagessen mal gekocht und analysiert worden ist. Zudem hab ich den Sinn von Plurks nie verstanden, die im Ausgangsposting lediglich einen Smiley enthalten…
    Nichtsdestotrotz mag ich die Bande da, schaue sporadisch rein und zum Glück sind diese ganzen 2.0-Halunken ja auch alle via Blog oder auf den einschlägigen Microblogs und Social Networks zu erreichen, wenn man Sehnsucht hat 😉

  4. Ich wollte erst sagen „schade“. Aber eigentlich hast Du in letzter Zeit ja selbst nur noch Deine Blogposts in Pluk online gestellt, von daher werde ich Dich DORT wohl nichtmal vermissen. Nicht falsch verstehen, aber Dein Abschied (auf Raten) hat sich ja – spätestens seit Deine Prinzessin in der Stadt ist – schon länger angekündigt.

    Wie so oft sehe ich das ganze.. ich weiß gar nicht ob ich es anders sehe oder nur mehr Zeit habe.. Plurk ist – oft – rauschen. smalltalk von „Mittagessen“ bis „guten Morgen“. Belanglos, wenn Du so willst.. Aber das macht – für mich – auch irgendwo den Charme aus. ich muß da nicht immer reingucken, aber ich weiß – genau wie in meinen alten IRC-Channels – da sind ein paar Menschen, mit denen ich irgendwas gemeinsam habe. Und… ich denke es gibt – auch genau wie beim Smalltalk – keinen weiteren Sinn. Zeitvertreib. Albern sein. Whatever.

    Wenn das Dir zuviel Zeit kostet, ist Deine Entscheidung nur konsequent, aber im Prinzip ist Fernsehen et al dann mindestens genauso sinnlos. Das sind viele Blogs doch oft auch, ich bezieh mich da mal ein. Man erfährt halt ein paar Details aus dem Leben und den Köpfen der Menschen, die dort schreiben.

    Naja, wir sehen uns spätestens beim nächsten Plurker-/Blogger-/Wasauchimmer-Treffen. Von daher bist Du eh nicht aus der Welt.

    Bis dann! 🙂

  5. @Casi:

    Ich hatte einfach das Bedürfnis nicht einfachnur „weg zu sein“, sondern sowohl den Grund mitteilen, als vor allem ein wenig über den „Sinn“ dieses Microbloggings zu reflektieren, der eben – in meinen Augen – eher minimal bis nicht gegeben ist.

    Auch was die „einschlägigen Social Networks“ angeht, so bin ich in einem Mitglied. Das reicht völlig. Ich persönlich sehe nicht den Sinn darin bei 1 weniger als Unendlich SNs registriert – DABEI!!!!! – zu sein.

    Ich schaue mir viel an, aber selektiere auch scharf – etwas das ich auch versuche meinen Kids mit auf den Weg zu geben: Offen, aber auch kritisch zu sein.

  6. @Curi0us:

    Sicher hast Du mit deiner Betrachtung „Abschied auf Raten“ recht. Und nein, ich verstehe es – glaube ich – nicht falsch 🙂

    Die Welt dreht sich weiter – Konstellationen ändern sich, oder verbleiben. Das ist der Lauf der Welt – so war es, ist es und wird es auch bleiben 🙂 Und WIR beide sehen uns GANZ sicher wieder – und lesen voneinander ..

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