Diese Frage stellt Konna in seinem Blog Gedankendeponie und führt aus:
Es ist unvermeidlich, dass Menschen, die auf irgendeine Weise in unser Leben getreten sind, ob real oder im Internet, auch wieder aus unserem Blickfeld verschwinden. Manchmal können wir nichts dagegen machen. Aber oft haben wir es auch selbst in der Hand, es erfordert nur eine gewisse Menge an Fleiß, Geduld und der Fähigkeit, Zugeständnisse machen zu können.
Auch wenn es arrogant klingen mag, aber ich teile Konnas Einstellung nicht. Zum einen schreibe ich das Blog zuallererst für MICH. Zur Befriedigung meines Sendungsbewusstseins 🙂 WENN es für mein Geschreibsel eine Zielgruppe gibt, freue ich mich – wenn nicht… schade.
Mein Blog ist keine BLIND-Zeitung oder gar die Aktuelle (nein, die Gedankendeponie ist auch kein Senfblatt“ …). Diese Medien müssen schreiben, was Leser bringt und Kasse macht. Da ich keinerlei finanzielle Interessen mit meinem Blog habe, scheidet dieser monetäre Ansatz aus.
Für Konna scheint sein Blog ein „Fenster zur Aussenwelt“ zu sein. Für mich ist es das, was Konnas Blog den Namen gab: MEINE Gedankendeponie. Ich schütte meine Ansichten und Meinungen hier ab. Für enrste Inhalte habe ich das Reizzentrum (Sie baden gerade ihre Finger darin), für die Bagetellen und den Unsinn des Lebens tobe ich mich im Tüdelkram aus. Aber NIEMALS schreibe ich FÜR meine Leser. Ich lasse sie an mir und meinen Gedanken teilhaben. Lade sie ein, sich mit mir und meinen Gedanken auseinander zu setzen. Aber dieses ist ein auf Freiwilligkeit und Freiheit basierendes, temporäres Verhältnis. Menschen, die von meinen Meinungen inspiriert werden – oder sich an ihnen reiben – werden öfter reinschauen. Wer mit den Inhalten nichts anfangen kann, geht weiter und vergisst dieses Blog hier – schaut vielleicht in einem Jahr nochmal vorbei.
Auch der Umgang mit den Kommentatoren des Blogs ist freiwillig. Obschon natürlich eine Diskussion immer gern gesehen ist. Meinungen und Informationen werden ausgetauscht, Positionen werden abgeprüft. Sicher auch ein Selbstfindungsprozess im Bereich des Bildens einer eigenen Meinung. Aber auch hier NIEMALS unter dem Apsekt: „Wie kann ich den Leser bewegen zu verweilen oder öfter vorbei zu schauen“.
Natürlich freue ich mich, wenn ich einen Thread bei Rivva lostrete, oder Einträge bei anderen Blogs verlinkt werden. SO eitel bin ich schon. Aber dies ist NIEMALS Intention eines Blogpostes – zumindest bei mir.
Konna und Reizzentrum: Zwei Menschen, zwei Meinungen 🙂
Gewissermaßen hast du schon Recht – es gibt tatsächlich Leute, die den ganzen Tag an irgendwelchen Analyse-Tools sitzen, um festzustellen ob Blogpost XY sich positiv oder negativ auf die Leserschaft auswirkt und dann anschließend ähnliche Blogeinträge zu den Themen schreiben, die sich positiv ausgewirkt haben. DAS macht nur Sinn, wenn man es auch nur auch Werbeeinnahmen abgesehen hat. Einen Blog schreibt man in erster Linie für sich selbst, und natürlich weil es Spaß macht, aber im Endeffekt schreibt man ihn doch auch, damit andere Leute den Kram lesen und eventuell kommentieren und ihre eigene Meinung äußern- sonst könnte man seine Gedanken auch gleich für sich behalten.
@FERNmann:
Wie geschrieben finde ich es ganz sicher nicht schlimm, eine grosser Leserschaft mit meinen Themen zu erreichen. Ich sehe es aber eher unter dem Aspekt: „Schön dass da draussen Menschen sind, die mein Gesülze interessiert“.
Und der Therapeut (den ich nicht habe ..) empfahl, den Frust rauszulassen, bevor man daran erstickt 🙂
Ich glaube du hast meinen Beitrag da etwas missverstanden. Die frage, für wen man bloggt, stelle ich da gar nicht, mir geht es darum, wie sich die Beziehung zu seinen Lesern ändert.
Du führst ein Blog mit relativ engem Themenbezug. Man erkennt zwar DEINE Meinung (und das hebt das Reizzentrum deutlich von einer News-Seite ab), aber die Bereiche sind doch verhältnismäßig eng gefasst. Du willst den „Frust“ und den „Ärger“ rauslassen und wie ich dich einschätzen würde, freust du dich über jeden, der deine Ausführungen als Anlass nimmt, manche Dinge kritisch zu reflektieren. Korrigiere mich, falls ich das falsch verstanden habe.
Ich hingegen blogge für die Kommunikation. Mit anderen zu diskutieren und mich mit ihnen auszutauschen ist mir viel wichtiger. Es geht mir nicht darum, mich mit hohen Besucher- oder Kommentarzahlen zu rühmen, sondern um – banal ausgedrückt – Menschen kennenzulernen.
Und in meinem Beitrag ging es mir darum, dass man sich, obwohl man sich übers Bloggen manchmal gut anfreundet (so habe ich ja u.a. auch deine Liebste kennengelernt), sich die Wege manchmal wieder trennen, wie im echten Leben. Wir man das verhindern kann, darüber habe ich mir in dem von dir zitierten Absatz Gedanken gemacht. Freundschaften müssen gepflegt werden, sonst gehen sie ein wie Blumen, um die sich niemand kümmert.
Soweit als Erklärung (nicht als Rechtfertigung).
@Konna:
Vor allem lebt man Blog wenig von meiner Persönlichkeit, welche im Netz – meiner Meinung nach – nichts verloren hat. 🙂
Ausserdem solltest Du mich (jetzt kommt wieder der Faktor kennen ins Spiel) so weit (nicht gut!) kennen, dass obiger Artikel nicht gegen dich geschrieben war, sondern – auf meine unnachamliche Art – geschrieben war um zu differenzieren.
Denn es gibt (mindestens) 2 verschiedene Arten von Bloggern:
– Die „Informationsblogger“, welche über (ein oder mehrere) Themen sachbezogen bloggen. Das eigene Leben spielt hier nur eine kleine Rolle im Blog, höchstens als Beweggrund zum bloggen. Dieser Typ wird von „Sendungsbewusstsein“ angetrieben. Beispiele: Fefe, Niggemeier etc.
– Die „Persönlichkeitsblogger“, die aus ihrem Leben erzählen, die viel auch von sich erkennen lassen. Diese Blogger bloggen AUCH aus Gründen der Kommunikation mit anderen. Er ist eher der „Plauderer“. Beispiele: Dyfa, Schaezle und auch Du.
Natürlich gibt es auch die Verschmelzung beider Typen. So schreibe ich ab und an tagsächlich auch persönliche Artikel (meistens leicht anonymisiert). Typische Verschmelzer sind z.B. DonAlphonso, Kuschelpunker (ja, auch der..).
Deshalb auch mein Ansatz: Für wen schreibt man, denn das war die Frage die sich mir, nach lesen deines Beitrags, stellte. 🙂
Ich hab den Artikel auch nicht gegen mich aufgefasst, nur schriebst du ja nach deiner fragenden Überschrift, dass ich diese Frage bei mir gestellt habe, was ja so nicht ganz stimmt. 😉
Und dass es verschiedene Gründe gibt zu bloggen (und es gibt wirklich noch mehr als die zwei von dir genannten), sollte uns froh stimmen, denn schon die alten Römer wussten: Variatio delectat. So kann sich jeder aus dem Angebot herauswählen, was er gerne möchte. 🙂