Ist Sachsen noch ein sicheres Herkunftsland?

Durch die jüngsten Presseberichte bezüglich der Innenausstattung der frisch gelieferten Einsatzfahrzeuge des MEK in Sachen „Survivor R“ (siehe z.B. hier)

Stickereien auf den Sitzen eines sächsischen SEK-Panzers sorgen für Empörung: Verharmlosen die Sicherheitsbehörden NS-Ästhetik?

habe ich mich mal ein wenig bezüglich dieses“Survivor R“ umgeschaut und ich muss sagen: Ich bin entsetzt. Entsetzt darüber, in einem Land zu leben, in welchen Polizeieinsatzkräfte Fahrzeuge mit diesen Merkmalen benötigen (Quelle):

serienmäßig mit einer Schutzbelüftungsanlage gegen atomare, biologische und chemische Kampfstoffe ausgestattet

Hallo? Ist es schon soweit? In Deutschland ist die Gefahr eines Angriffes mit ABC-Waffen derart konkret, dass die Polizei (neben der Bundeswehr, die in besonderen Szenarien sehr wohl im Inland eingesetzt werden kann) derart ausgestattet werden muss? Holla die Waldfee: Meidet Sachsen – es sei denn ihr fahrt einen“Survivor R“ !

Ach, noch etwas. Der „Survivor R“ von Rheinmetall ist ein „MRAP-Militär-LKW“ – damit ihr nicht suchen müsst, die Abkürzung steht für:  Mine Resistant Ambush Protected Vehicle. Wofür braucht man solch ein Fahrzeug? Kurzer Blick zu Wikipedia hilft:

Sie dienen in erster Linie dem sicheren Transport von Menschen und Material, und bewahren Insassen vor der Wirkung von Minen, Sprengfallen und direktem Beschuss mit Handwaffen.

Sprengfallen und Minen? Ich kann mich nur wiederholen: Meidet Sachsen!

Und was kostet der“Survivor R“ – den Steuerzahlen? Nur 300.000 bis 500.000 Euro. Quasi ein Schnapper, wenn man bedenkt, dass man in Kriegsgebieten halt seine Einsatzkräfte sichern muss.

BTW: Wie viele Bunkerplätze gibt es für die sächsische Zivilbevölkerung? Ich meine, wenn der ABC-Angriff kommt? Oder mit verminten Strassen zu rechnen ist?

3 Gedanken zu „Ist Sachsen noch ein sicheres Herkunftsland?

  1. Angesichts des Entsetzens wirst Du vermutlich vergessen haben, Dein Impressum zu aktualisieren – in Hamburg, das bereits 2016 einen „Survivor“ für die Polizei in Dienst gestellt hat, wirst Du ja kaum mehr leben …

    Ansonsten ist der „Survivor“ wenig anderes als der Nachfolger für die bestehenden „Sonderwagen“ der Bundespolizei und der Landespolizeien, die ebenfalls gepanzert und ABC-geschützt sind: ersteres für den unerhörten und noch nie dagewesenen Fall, dass mal jemand auf die Polizei schießt oder Spreng- oder Brandfallen einsetzt, letzteres in erster Linie für den Einsatz bei Katastrophen (und vermutlich schon deshalb, weil es teurer wäre, Serienausstattung rückbauen zu lassen – und es mag auch gegen Reizstoffe schützen, deren polizeilicher Einsatz nun alles andere als fernliegend ist).

    Kurz und gut: viel Lärm und Spott um nichts.
    (Ich bin, ehrlich gesagt, etwas verwundert.)

    • Ja, Du hast Recht. An anderer Stelle habe ich diesen Einwand bereits kommentiert. Die Einführung in Hamburg ging quasi unter/an mir vorbei. Richtig mit dem Fahrzeug auseinandergesetzt habe ich mich erst durch die mediale Aufmerksamkeit der Einführung in Sachsen (was ja auch vorrangig wegen der Bestickung der Sitze geschah.)
      Enno Lenze hat (ich habe den Text leider nicht mehr gefunden) tatsächlich über die Vorteile eines solchen Fahrzeuges für Sondereinheiten (mit Sonderausrüstung) geschrieben.
      Jeder Blogeintrag ist irgendwie in der Vergangenheit geschrieben…

      Und lieber Thomas, mein Impressum stimmt natürlich – ich gebe mir doch an der Stelle keine Blöße 🙂

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