Wenn Fefe verlinkt: ALARM im Serverraum

Es gilt als bekannt, dass die  Erwähnung eines Blogeintrages im Heise Newsticker einen Server, auf dem nur „normales“  Blog sowie die normalen „Rundumdienste“ (Mail etc.) laufen, schlicht in die Knie zwingt. Dafür gibt es sogar einen Namen: „Der Server wurde geheised“. Was passiert, wenn Fefe verlinkt, durfte ich gestern Abend quasi „Live und in Farbe“ erleben. Mein VPS (Virtueller Privater Server)  läuft normalerweise mit 2 Cores und 3GByte RAM. Ja, man kann mehr nehmen, brauche ich aber normalerweise nicht. Um die Ohren fliegt einem die Kiste aber, wenn der Server gefefed wird 🙂

Gestern gegen 21:48 erklärte die beste Frau von allen:“Du, unser Server ist nicht erreichbar – ich komme nicht an die Mails ran“. Ein kurzer Check – ich war ohnehin mittels SSH auf dem VPS – ergab: AUA, der schneckt gewaltig. Kurz mal einen Überblick über die Resourcen geholt: Beide Cores auf 100% und der Speicher war RESTLOS voll. Fefe hatte den Artikel über die Rittal-Werbung verlinkt.

Da ich ohnehin Bereitschaft habe und vollen Zugriff auf die Plattform – auf welcher mein Arbeitgeber (ein Rechenzentrum in Hamburg) die VPS laufen hat – habe, konnte ich schnell mal an den Parametern drehen. Man will ja nicht klotzen, also sparsam erstmal 2 Cores und 5 GByte dazu geschaltet. Aber auch hier, das gleiche Ergebnis: Alle 4 Cores im roten Bereich und auch die nun zur Verfügung stehenden 8GByte RAM waren gänzlich gefüllt.

Nächster – und erfolgreicher – Versuch: Den VPS auf insgesamt 8 Cores und 16 GByte RAM hochgefahren und alles ist gut. Dankenswerter haben wir in unserem Rechenzentrum ausreichend  Resourcen, als dass wir sehr kurzfristig reagieren können. Lernen kann man aus dieser Erfahrung folgendes: Ein VPS ist deutlich flexibler als ein „Blech“ (Hardwareserver). Bei einem Blech hätte der Server erst zeitaufwendig mit RAM und CPU (HAHAHAHA!) aufgerüstet werden müssen. Bei einem VPS hat die ganze Sache nur Minuten (inklusive zweier Reboots) gedauert um der Plattform wieder ausreichend Resourcen zur Verfügung zu stellen.

11 Gedanken zu „Wenn Fefe verlinkt: ALARM im Serverraum

  1. Tja, so ein WordPress unter Apache (garantiert mit PHP noch dazwischen) frisst schon ein bisschen was. Wie wäre es, wenn man dort mal ansetzt?
    Wenn ich Produkte vom Supermarkt nach Hause fahre, stecke ich sie ja schließlich auch nicht einzeln in Bleicontainer, die mich zum spontanen Einbau eines leistungsstärkeren Motors und Anbau einer größeren Ladefläche zwingen.

  2. Im Normalfall reichen die Resourcen dicke für das, was der Server zu leisten hat. (ein paar Webseiten, ein paar Mailkonten und was halt so anliegt).

    Gefefed zu werden ist eher so (um bei deinem Beispiel zu bleiben): Mit dem Kombi in den Familienurlaub fahren und dann feststellen, das jedes Familienmitglied einen gefühlten 20 Fuß-Container an Mitbringseln unterbringen will.

  3. Es hat nicht nur Nachteile von Fefe verlinkt zu werden: Du hast nun (mindestens) einen regelmäßigen Leser mehr. Ich hoffe das entschädigt etwas für den (scheinbar überschaubaren) Aufwand den Server hochzunehmen.

  4. Ich kann statisches Caching sehr empfehlen (gibt gute Plugins für WP, ansonsten Varnish vor den Webserver). Dann frühstückt man auch hunderte oder tausende Besucher gleichzeitig ab. Wenn natürlich jeder Zugriff den ganzen Stack vom Webserver über PHP bis zur Datenbank muss, dann ist viel nie genug …

    • @Götz:
      Ich habe einen Cache am Laufen. Der Server (mysqld/apache etc) ist schon weitgehend optimiert. Im normalen Tagesbetrieb hatte ich in den letzten Jahren keinerlei Probleme. Nur Fefe hat mich kalt erwischt. Aber ich werde – eben auch aufgrund dieser Erfahrung – am Wochenende nochmal ein wenig spielen. Damit warte ich aber, bis der Peak ein wenig abflacht.

    • @Manü:

      Kein Problem, NUN ist der Server ja (noch) fett dimensioniert. Fefe würde höstens erklären, dass er viel mehr Traffik abfedert, und das alles: Proudly made without PHP, Java, Perl, MySQL and Postgres 🙂

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