Hassfirma Numero 1: Vodafone

Oh mein Gott, wie ich diese Klitsche Vodafone hassen gelernt habe und diese Gefühl nahezu wöchentlich perfektioniere.

Ich frühe mich ja nun schon seit längerem, dass ich endlich (kurze 2 Jahre Kündigungsfrist) zum 31.10.2010 aus den Vodafon-Vertrag herauskomme. Bemerkenswert ist die Ignoranz gepaart mit Impertinenz mit der Vodafone es immer wieder schafft NACH der Kündigung mich mittels Anruf zu penetrieren um mir bessere Preise than ever anzubieten.

Ich fühle mich von dieser Vodafone-Pest wahrlich genötigt. Wenn der „Trillerpfeifentrick“ nicht als Körperverletzung gelten würde hätte schon so einige Callcenter-Kasper einen Hörsturz erlitten. Pack, elendes. Ich kenne keine Firme, die so widerlich anhänglich ist nachdem man gekündigt hat. Wahrscheinlich lebt es sich leichter, wenn man einfach die Rechnungen solange nicht bezahlt, bis Vodafone von sich aus kündigt. Dann kriegt man einen fetten Warnvermerk und ist die Bande für immer los.

So, und nun – nachdem ich dies los wurde – geht es mir besser. Ich sag doch: Bloggen erspart den Therapeuten 🙂

Controllverlust beim Ctrl-Verlust

Dass ich vorrangig blogge um mir das Geld für den Therapeuten zu sparen, habe ich bereits erklärt. Aber ich blogge eben auch um etwas zu sagen – etwas von mir zu geben und meine Gedanken zu publizieren. In diesen Themenkomplex gehört auch meine stete Weigerung hier im Blog Werbung zu machen. Nicht für irgendwelche tollen Produkte auf die man mich hinweist, keine Google- oder sonstwas Adds und auch Link-Spam in den Kommentaren versuche ich hier rauszuhalten (Bloglinks bleiben natürlich drinnen, aber keine Links zu Reifendiskountern u.Ä.). All dies mache ich um unabhängig schreiben zu können und zu dürfen. Unabhängig ja, aber GANZ frei geht nicht – es gibt Gesetze und moralische/ethische Grenzen und an diese muss/will ich mich auch halten.

Aber es redet mir hier keiner rein – ich kann machen/schreiben was ich will. So wie es ein selbstständiger Unternehmer eben auch kann: Tun was er will – im Rahmen der gesetzlichen Regelungen. Als Angestellter hat man diese Freiheiten nicht: Wes Brot ich fress, des Lied ich sing. Ich kann an meinem Arbeitsplatz als „abhängig Beschäftigter“ nicht tun und lassen was ich will. Im Zweifelsfall erklärt mir mein Arbeit- und Geldgeber dass er in Zukunft auf meine Dienste verzichten wird.

Michael Seemann ist nicht in der Lage diesen Unterschied selbstständig/angestellt zu akzeptieren. Er hat gegen die Regeln seines Arbeit/Podiumgebers FAZ verstossen und beweint dies nun aufs garstigste. Eine Firma (und auch Medienunternehmen sind Firmen) funktioniert aber nur, wenn sich alle an die aufgestellten Regeln halten. Bei Michael Seemann liest es sich wie folgt:

1. Es gab wohl insgesamt Ärger mit einigen Bildern, die in Blogs verwendet werden, zum Beispiel auch in meinen. Deswegen ging eine Rundmail an einige der Blogger herum, man möge dort doch besser aufpassen und ein paar Tipps, wie man Bilder richtig einsetzt.

2. Gestern schrieb ich einen Artikel über Apple und den Computer an sich, den ich für heute früh (MEZ) für die Veröffentlichung einstellte. Als ich aufwachte, hatte der Artikel zwar schon recht viele Klicks für den Tag (ca. 1000), aber er war im Redaktionssystem nicht mehr frei geschaltet. Statt dessen eine Mail aus der Redaktion: Man habe den Artikel wegen mangelnder Bildrechte offline genommen. Was war passiert? Ich hatte Bilder verwendet, die zwar unter CC-Lizenz, aber nicht für die kommerzielle Verwendung erlaubt waren. Mein Fehler.

Ich meine: Sorry. Aber das ist ein wunderschönes Beispiel für ein Eigentor. Egal in welcher Branche und in welchem Umfeld: Der Arbeitsgeber klärt explizit – WEIL es Ärger gab – über gewisse Vorgehensweisen auf und bittet(!) um besondere Aufmerksamkeit. Wer danach diesen Fehler (nochmal?) begeht, hat einfach selbst schuld. Wenn Menschen die mir zuarbeiten sich so verhalten, werde ich auch SEHR deutlich. Für den Arbeit-/Auftraggeber zeigt solch Verhalten, dass man selbst entweder nicht gewillt ist sich an die Vorgaben/Regeln zu halten oder man diese Regeln nicht mal zur Kenntnis nimmt. Beides sind Gründe die Zusammenarbeit zu beenden. Wer da jammert soll Chef werden – dann stellt er selbst die Regeln auf.

Hier ist es augenscheinlich zum Clash der publizistischen Kulturen gekommen. Für Michael Seemann waren ein Ermessenspielraum des Autors und ein Recht auf unmittelbares Publizieren selbstverständlich. Die Zentrale sah ihr Vertrauen missbraucht und wähnte Kontrollverlust über Autor und Inhalte. Hier prallten zwei fundamental unterschiedliche Vorstellungen davon aufeinander, was “gute” Publizität ausmacht.

beschreibt Robin Meyer-Lucht den Vorgang bei Carta. Und ich befürchte, der grosse Crash liegt nicht in dem Zusammentreffen von Blogger und Medium sondern im Aufeinandertreffen von „Wurschtler“(nicht abwertend, sondern frei/kreativ beschreibend gemeint) und der Welt der Wirtschaft.

Don Alphonso beschreibt den Vorgang wie folgt:

Man liefert eine Leistung, hat enorm viele Freiheiten, und wird dafür ordentlich entlohnt. Das ist das freie Recht der dort Arbeitenden. Dafür muss man dann eben respektieren, wenn die Zeitung das freie Recht für sich in Anspruch nimmt, diese Leistungen nach eigenem Empfinden und eigener Entscheidung zu präsentieren. Das ist alles. Man kann damit gut leben, oder auch Verschwörungstheorien ins Netz setzen.

und dem ist nicht mehr viel hinzu zu fügen.

„Smartphones“ oder: 24 Stunden online

Die TAZ motivierte mich durch einen Artikel

Im Streit der Woche warnt ein Therapeut vor ihnen, Netzaktivist Beckedahl schwärmt trotz Bedenken. Und Boris Palmer findet sein iPhone wichtiger als den Kühlschrank.

auch mal meine Gedanken zur „Generation Online“ von mir zu geben.

Vorweg: Ich glaube ich bin ein Technikfreak – entscheiden sollen dies Andere. Wenn heute morgen mein neues SSD-Laufwerk mich – über den Overnight-Transporteur – um 09:00 weckt, ist das Laufwerk um 09:05 eingebaut. Mein Mobiltelefon muss zwingend die Funktionen „telefonieren“, „Webbrowser“ und „SSH“ beinhalten – inkl. Tastatur (sonst macht SSH eher keinen Sinn). Nutzen tue ich das Telefon für unterwegs aber nur wenn ich es brauche. Telefonieren tue ich lieber vom Schreibtisch oder Sofa aus, als von öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn ich mit anderen Menschen zusammen sitze (Stammtisch, Kneipe, Bar oder sonstwo) möchte ich mit eben DIESEN Menschen kommunizieren – mir fremde Menschen vielleicht kennen lernen. Es gibt wenig alberneres als Gruppen von Menschen, die an einem Tisch zusammen sitzen und auf ihren Laptops, Notepads oder Telefonen rumhämmern und deren einzige Kommunikation „Schau mal was mir XYZ gerade geschickt hat“ ist.

Auch ich surfe mal von Unterwegs  im Netz um mal kurz(!) eine Information zu recherchieren. Auch kann es passieren – wenn ich Notdienst im RZ habe – dass ich mittels SSH mal kurz gegen das Betriebssystem eines stotternden Servers trete. Aber dann ist auch wieder gut und das Ding verschwindet in der Tasche. Die Möglichkeit etwas zu tun bedeutet nicht, es krampfhaft und ständig auch umzusetzen. Es gibt doch keine sinnloseren Tweets als „Ich steige gerade vom Bus in die U-Bahn“. Wen interessiert das WIRKLICH?

Für mich sind diese 24/7-Online-Freaks süchtig, ohne ihre Droge nur noch mittels ärztlicher Hilfe lebensfähig. Meine Prinzessin war verwundert, wie gut ich die rechnerlose Zeit unseres Urlaubs überstand, da sie – aufgrund meines (ZUHAUSE!) steten Kontakts zu meinem Rechner – davon ausging, dass ich unter Entzugserscheinungen leiden würde. Aber nein. BRAUCHEN tue ich die Onlinewelt nur wenn ich sie „brauche“ – ich kann auch ohne. Trotz meiner zwei Telefone (Privat und beruflich). Und ihr?