Ich muss der Post für die E-Post danken

Die Welt ist voll von Spezialisten, die einem erklären dass Webseiten ausschliesslich danach beurteilt werden, wo sie bei Google auftauchen. Man muss quer verlinken, Serverfarmen mit IP-Adressen aus unterschiedlichen IP-Ranges aufbauen, die alle auf die Webseite verlinken und man muss Hühnerbeine unter das Netzteil kleben.

Meine Güte, welch Schwachsinn uns von SEOs (Suchmaschinenoptimierern) als Weisheit verkauft werden soll. Am putzigsten ist es, wenn die ankommen und mir erklären unsere Firmenwebseite zu optimieren. Ein Pagerank von 5 kriegen diese Deppen auf ihrer eigenen Webseite aber nicht hin.

Was muss man tun, um Traffik zu generieren? Interessante Inhalte platzieren und/oder ordentlich nörgeln. Und genau da kommt die E-Post ins Spiel. Ich wunderte mich, warum mein Artikel „E-Post ist laut Kleingedrucktem unbenutzbar“ so bemerkenswert viele Zugriffe hat.

Naja, wenn ich bei Google nach „E-Post“ suche, wird der als zweiter Artikel (vor Wikipedia) angezeigt. Eine Suche nach „EPost“ bringt den Artikel an dritter Stelle. Was ich dazu getan habe? Nix, ausser die Wahrheit zu sagen und genörgelt.

Danke EPost, lieb von dir mir zu einer guten Platzierung mit einem „netten“ Begriff zu verhelfen.

CDU packt endlich die grosse Sozialreform an

Willi Zylajew, CDU Gesundheitspolitiker mit Bundestagssitz wagt den Vorstoss uns will Berufen mit besonderer Gesundheitsbelastung ein höheres Einkommen zusichern.

Die Arbeitgeber werden wohl noch kotzen vor Wut, aber Zylajew scheint da nun durch zu wollen:

„Im Klartext“, so Zylajew weiter. „Wir müssen überlegen, ob Menschen mit riskanten Lebens- und Verhaltensweisen, die sich negativ auf ihren Gesundheitszustand auswirken bzw. auswirken können, finanziell stärker bei der Finanzierung des Gesundheitswesens herangezogen werden.“

schreibt der Berliner Kurier. Dem entnehme ich, dass die Krankenkassenbeiträge für alle Berufe mit erhöhter Gefahr von berufsbedingten Erkrankungen steigen werden. So z.B. für Dachdecker, alle Arbeiten mit erhöhter Stressbelastung etc. pp.. Da die Verursachung aber durch den Beruf entsteht, werden diese Kosten am Arbeitsgeber hängen bleiben.

Auch ist es erwiesen, dass langfristig Arbeitslose ebenfalls häufiger erkranken. Es wird die Krankenkassen freuen, dass nun in Zukunft auch an der Stelle ein höherer interner Verrechnungssatz zu erwarten ist.

Manchmal packt die CDU wirklich heisse Eisen an. Willi Zylajew: Ein Name den man sich merken sollte – wird er Merkel am Ende vom Thron stossen?

Google öffnet die Büchse der Pandora

Nun also doch: Internetriese Google gibt den Grundsatz auf, Datenverkehr müsse im Internet gleich behandelt werden. Die seltsame Argumentation des Konzerns: Das Prinzip der Netzneutralität sei ein Segen für das kabelgebundene Netz – aber bei Funkverbindungen nicht.

lese ich gerade im Spiegel und frage mich, woran ein IP-Paket erkennt auf welchem Medium es gerade unterwegs ist. Oder waran Sender und Empfänger sich sicher sein können, auf welchem Medium die Daten auf der Strecke übertragen werden.

Google war nicht dumm, aber anscheinend hat irgendjemand wesentlich verantwortlichen Menschen bei Google ins Hirn geschissen, dass dieses Unternehmen sich nun hinstellt und erklärt:

Die zweite große Ausnahme vom Grundsatz der Netzneutralität wünschen sich Google und Verizon im Mobilfunkbereich. Immer wenn Daten nicht durch Kabel, sondern per Funk übertragen werden, sollten die Telekommunikationsanbieter entscheiden dürfen, was wie schnell wohin gelangt. Warum? Weil dieser Markt „heftiger umkämpft ist und sich schnell wandelt“.

Für jeden Buchstaben in obigem Zitat möchte ich einem Google-Mitarbeiter eine kräftige Ohrfeige schlagen dürfen. Warum? Weil die Mobilfunkcarrier uns Nutzer seit ca. 4 Jahren versuchen auf mobile Kommunikation einzustimmen. Weil z.B. Vodafone schon lange versucht kabelgebundene Hausanschlüsse durch Mobiltelefonie abzulösen.

Das auch ausgerechnet Google Betriebssystem Android nahezu ausschliesslich auf mobile Kommunikation angewiesen ist, hat sich wohl noch nicht in die Chefetage von Google rumgesprochen.

Der Spiegel schreibt weiter

Sollte der Grundsatz der Netzneutralität aber in Teilbereichen aufgeweicht werden, könnte dass irgendwann ganz einfach bedeuten, dass bestimmte Angebote schneller sind – zum Beispiel Videos, die man über Mobiltelefon bei YouTube aufruft. Wie solche bevorzugten Anbieter die Telekommunikations-Firmen für diese Sonderbehandlung entschädigen, ist offen. Vielleicht mit einer Beteiligung an den Werbeeinnahmen? Vielleicht mit Zahlungen? Es könnte auch sein, dass Kunden für bestimmte Internetdienste zusätzlich zahlen müssen. In Deutschland müssen zum Beispiel Kunden, die den internetbasierten Telefonservice Skype auf ihrem Mobiltelefon im Netz der Telekom nutzen wollen, in den meisten Tarifen 15 Euro extra im Monat zahlen.

Und genau an der Stelle könnte Google mittels seiner Marktmacht versuchen sein Quasi-Monopol weiter auszubauen. Don’t be evil ist definitiv vorbei.

Ich sehe es schon kommen: Technikaffine Menschen arbeiten nur noch über lokale und entfernte Proxys oder VPNs, damit der Carrier den Datenstrom mal auf der Protokollebene identifizieren kann. Sollte man sich eh mal angewöhnen.