Hartz-IV, Prozentrechnung und Obst

Gesund ist teuer. Obst und Gemüse trieben im Januar neben den üblichen Verdächtigen die Teuerungsrate. Die liegt, nach endgültigen Berechnungen, inzwischen bei 2,0 Prozent.

schreibt die FTD und weiter

Die Preise für Energie lagen den Angaben zufolge insgesamt um 8,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Kraftstoffe verteuerten sich um 9,9 Prozent und Haushaltsenergie um 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung bei Energie hätte die Inflationsrate im Januar nur bei 1,1 Prozent gelegen.

in Anbetracht der Tatsache, dass die Energiekosten im Hartz-IV Regelsatz entahlten sind, frage ich mich was diese alimentierten Schwachmaten mit Regierungsverantwortung da um 5€ schachern.

Bei einem Regelsatz von 325€ und einer Inflationsrate von 2% sind schon mal „knackige“ 6 Euro allein der Inflationsausgleich. Da Energiekosten einen bemerkenswerten Anteil am Regelsatz ausmachen dürften, wäre eine Erhöhung von mindestens 10€ schon mal ohne jede Diskussion abzunicken. Diskussionsgegenstand darf höchstens sein wieviel mehr als 10€ denn angebracht wären.

Obiges gilt völlig losgelöst von der Diskussion um eine generelle Anpassung des Regelsatzes und deckt allein den Inflationsverlust.

Und liebe Arbeitnehmer: Wenn die Hartz-IV Bezieher mehr Geld bekommen, so danken sie es euch mit mehr Konsum. D.h. die von euch erstellten Produkte und Dienstleitungen werden öfter gekauft, was wiederum dazu führt dass euer Arbeitsplatz sicherer wird. Es sei denn ihr arbeitet bei Porsche, Daimler oder BMW 🙂

Hat die Menschheit am Ende nur ein einziges Problem?

Um so länger ich darüber nachdenke, umso eher neige ich zu der Feststellung, dass die Menschheit eigentlich nur unter einem einzigen Problem leidet:

Egoismus

Der Egoismus, dieses sich selbst über andere stellen ist der Dreh- und Angelpunkt unseres Niederganges. Nur der Egoismus ist schuld, wenn unsere Nachbarn kaum Geld für Lebensmittel haben. Kaufkraft ist genügend vorhanden, sie ist nur ungleich verteilt. Der Egoismus ist der Antrieb, der den Kapitalismus als Motor dient:“Ich muss besser sein als mein Nachbar – mehr Besitz anhäufen“. Firmen betreiben Raubbau an der Natur, damit es den Aktionären besser geht.

Es wird zu wenig reflektiert wie das eigene Handeln die Umwelt verändert. Entschuldigt sich der Schlachter heute noch bei jedem Tier dass er schlachtet mit den Worten „Verzeih, aber wir brauchen dich um zu überleben“?

Gestern schrieb ich über Eltern, die ihren Nachwuchs noch im Gymnasialalter zur Schule fahren. Denken diese über den Verbrauch von Kraftstoff? Über die Umweltbelastung?

Wenn wir in den Urlaub fliegen – Australien? Nordsee ist doch so 70er. Denken wir daran, wieviel Kerosin wir direkt in die Atmosphäre blasen? Und nix da mit „Der Flieger fliegt eh“ – tut er nicht, wenn kaum noch jemand da hin will!

So vieles, was wir heute tun, tun wir weil wir es wollen – weil WIR es können, um uns gut zu tun. Warum denken wir nicht vielmehr daran, was anderen gut tut. Auch Mubarak und seine Vasallen denken nur an sich. Ihnen ist das Volk egal. Die Motivation ist stets: Solange es mir nutzt ist es gut und erstrebenswert.

Gestern sah ich einen Bericht über den Jemen. Der Jemen ist ein schuldenfreier Staat – er hat massive Einnahmen aus seinen Öl- und vor allem Gasvorkommen. Das vorhandene Geld wird von einer kleinen Gruppe von Menschen verwaltet – meist im Ausland angelegt. Die Bevölkerung des Jemen ist im Schnitt bitterarm.

Wenn wir Menschen (und ich gebe zu, auch ich bin sicher kein Heiliger!) es schaffen sollten, ein wenig mehr in Richtung „Ich helfe dir“ zu denken, würde auch viel Geld gespart werden können. So müsste der noch-Bürgermeister von Hamburg sein Haus nicht mit einer Sicherheitstechnik im Wert von einer Million Euro schützen. Wenn keiner Neid auf den durch sein Ego angesammelten Besitz hätte, könnte man sogar die Türen unabgeschlossen lassen. So what?

Ja, ich denke es ist tatsächlich der Egoismus um den sich all unsere Probleme drehen. Würden wir unser asoziales Verhalten ablegen können, wäre die Menschheit einen riesen Schritt weiter.  Was, wenn unser Antriebsmotor wäre:

Was kann ich den Menschen Gutes tun?

24-Stundenservice der Tankstellen.

Tankstellen dürfen in Deutschland auch ihr Sortiment 24 Stunden am Tag feilbieten. Kraftstoff sowieso und seit Jahren auch alles was man so im Shop anbieten kann. Der Grund: Um die Mobilität der Deutschen zu erhalten.

Freitag war ich bei einer Tankstelle um etwas zu erwerben, was zum absoluten Standardsortiment gehören sollte: Sicherungen für die PKW-Elektrik. Es war sehr erhellend, was diese Markentankstelle so anbietet:

  • Alkoholika in jeder Form
  • Snacks in jeder Farbe
  • Frisch aufgebackene Brötchen
  • Tiefkühlpizza in smarter Aufwahl
  • Zeitschriften – meterweise
  • Elektrokleinartikel, wie Haarföhn etc.
  • Antialkoholische Getränke in Großmarktqualität

Aber habt ihr euch mal das Sortiment in Sachen „PKW-Ersatzteile“ angeschaut? „Meine“ Tankstelle war Freitag wie folgt ausgestattet:

  • Leuchtkörper in ausreichender Anzahl
  • Motoröl und Frostschutz in ausreichender Menge
  • KEINE Keilriemen
  • EIN Satz Wischerblätter (für Passat XY)
  • KEINE Sicherungen
  • Reparaturmittel wie Gum-Gum (Auspuffreparatur) sind lange an Tankstellen ausgesondert.

Leute: Tankstellen sind Supermärkte, die nebenbei auch Gefahrstoffe (Kraftstoff) verkaufen dürfen.

Aber woran liegt es, dass Tankstellen so schwach besetzt sind, was ihr ursächliches Kerngeschäft angeht? Es sind die Mineralölkonzerne! Die Mineralölkonzerne bestimmen welchen Ertrag ein Tankstellenpächter mit Mineralölprodukten machen kann/darf. Um ein Einkommen zu haben, muss der Pächter zwangsläufig  den Supermärkten konkurenz machen.

Also wird der Pächter versuchen denn zur verfügung stehenden Verkaufsraum so umsatz- und ertragreich wie möglich zu füllen – und da sind KFZ-Ersatzteile leider im Ballast.

Danke liebe Mineralölkonzerne. EUCH kann das ja egal sein. Und danke liebe Regierung, die mit der Erlaubnis „Beipackartikel“ rund um die Uhr zu verkaufen, dieser Tendenz geholfen hat. Die Gesellschaften verdienen, der Kunde ist der Arsch. As allways.