Aaron König erklärt den Ausstieg aus Web 2.0

Nachdem ich von Konna zum Nachdenken angeregt wurde, was einen Blogger eigentlich ausmacht (Der Unterschied zwischen Bloggern und Meinungshabern), muss ich heute von Aaron König in seinem Blog folgende Stellungnahme lesen:

ich bitte um Verständnis, dass ich leider nicht die Zeit habe, auf jeden einzelnen Kommentar hier zu antworten und auch nicht an Diskussionen teilzunehmen. Dies ist ein Blog, in dem ich Artikel schreibe, aber kein von mir betriebenes Diskussionsforum, dessen Betreuung kann und möchte ich nicht leisten. Meiner Erfahrung nach sind Diskussionen in elektronischen Schriftmedien allerdings ohnehin nicht besonders ergiebig.

Dies ist ein Ausstieg aus Web 2.0, denn Aaron (bürgerlich Stefan) König entzieht sich letztendlich der Diskussion mit den Diskutanten und wirft ihnen schlicht seine Meinung um die Ohren OHNE auf etwaige Kritiken und Meinungsanstösse einzugehen. Warum auch – besteht doch die Gefahr sich im Zweifelsfall rechtfertigen zu müssen. Aber ist nicht genau DAS diese kleine Detail von dem Web 2.0 lebt?

Deutlich kniffliger wird diese Angelegenheit, wenn man sich vor Augen führt, dass Stefan „Aaron“ König Vorstandsmitglied der Piratenpartei Deutschland ist. Und gerade an dieser Position sollte man doch dankbar sein, wenn man mit seinen Lesern seine eigenen Ansichten abklopfen und messen kann. Ich stelle teilweise kühne Thesen auf und bin jederzeit (Ausnahmen 00:00 bis 08:00) bereit diese auch kontrovers zu diskutieren. Aber ein Herr König (Nomen est Omen?) hat ein solches nicht nötig. Eine armselige Einstellung für einen Vorstand der Piraten, der Partei die doch gerade dadurch glänzen will die Bodenhaftung nicht zu verlieren. #Aaron #Fail

Das ich an anderen Stellen mit Aarons Meinung teilweise deutlich kollidiere – geschenkt. Das fällt meist unter Meinungsfreiheit. Aber was zu viel ist ist einfach zu viel: Der Mann ist in meinen Augen UNHALTBAR! Der soll sich seine mediale Aufmerksamkeit woanders schnorren gehen.

Für wen bloggt man eigentlich?

Diese Frage stellt Konna in seinem Blog Gedankendeponie und führt aus:

Es ist unvermeidlich, dass Menschen, die auf irgendeine Weise in unser Leben getreten sind, ob real oder im Internet, auch wieder aus unserem Blickfeld verschwinden. Manchmal können wir nichts dagegen machen. Aber oft haben wir es auch selbst in der Hand, es erfordert nur eine gewisse Menge an Fleiß, Geduld und der Fähigkeit, Zugeständnisse machen zu können.

Auch wenn es arrogant klingen mag, aber ich teile Konnas Einstellung nicht. Zum einen schreibe ich das Blog zuallererst für MICH. Zur Befriedigung meines Sendungsbewusstseins 🙂 WENN es für mein Geschreibsel eine Zielgruppe gibt, freue ich mich – wenn nicht… schade.

Mein Blog ist keine BLIND-Zeitung oder gar die Aktuelle (nein, die Gedankendeponie ist auch kein Senfblatt“  …). Diese Medien müssen schreiben, was Leser bringt und Kasse macht. Da ich keinerlei finanzielle Interessen mit meinem Blog habe, scheidet dieser monetäre Ansatz aus.

Für Konna scheint sein Blog ein „Fenster zur Aussenwelt“ zu sein. Für mich ist es das, was Konnas Blog den Namen gab: MEINE Gedankendeponie. Ich schütte meine Ansichten und Meinungen hier ab. Für enrste Inhalte habe ich das Reizzentrum (Sie baden gerade ihre Finger darin), für die Bagetellen und den Unsinn des Lebens tobe ich mich im Tüdelkram aus. Aber NIEMALS schreibe ich FÜR meine Leser. Ich lasse sie an mir und meinen Gedanken teilhaben. Lade sie ein, sich mit mir und meinen Gedanken auseinander zu setzen. Aber dieses ist ein auf Freiwilligkeit und Freiheit basierendes, temporäres Verhältnis. Menschen, die von meinen Meinungen inspiriert werden – oder sich an ihnen reiben – werden öfter reinschauen. Wer mit den Inhalten nichts anfangen kann, geht weiter und vergisst dieses Blog hier – schaut vielleicht in einem Jahr nochmal vorbei.

Auch der Umgang mit den Kommentatoren des Blogs ist freiwillig. Obschon natürlich eine Diskussion immer gern gesehen ist. Meinungen und Informationen werden ausgetauscht, Positionen werden abgeprüft. Sicher auch ein Selbstfindungsprozess im Bereich des Bildens einer eigenen Meinung. Aber auch hier NIEMALS unter dem Apsekt: „Wie kann ich den Leser bewegen zu verweilen oder öfter vorbei zu schauen“.

Natürlich freue ich mich, wenn ich einen Thread bei Rivva lostrete, oder Einträge bei anderen Blogs verlinkt werden. SO eitel bin ich schon. Aber dies ist NIEMALS Intention eines Blogpostes – zumindest bei mir.

Konna und Reizzentrum: Zwei Menschen, zwei Meinungen 🙂