Schon heute IPv6 Launchtag im Reizzentrum

Da der beste Schuster auch stets die schiefsten Absätze hat, bin ich heute – als ich eine für unsere Kunden eine Doku über IPv6 schrieb – darüber gestolpert, dass es wenig Sinn macht die interne Infrastruktur um- und aufzurüsten, aber dann den eigenen Server nicht umzustellen. Ich habe dann eben mal so einige Konfigurationsschrauben umjustiert (einmal hat es, wegen eines Tippfehlers in einer vhost.conf leicht gerumpelt) und innerhalb sehr kurzer Zeit habe ich dieser Server hier nun auch auf IPv6 „aufgerüstet“

Schon heute – und nicht erst am 06.06.2012 – kann ich also auch problemlos hier verkünden:

IPv6 Launch-Tag

Da unser Rechenzentrum (neudeutsch Datacenter *schüttel) schon seit längerem IPv6 fähig ist, schäme ich mich schon ein bisschen erst heute meinen Server hochgerüstet zu haben. Aber ich bin halt nur ein blöder Vertriebsdroide 🙂

Mobilfunkbetreiber wollen nun mit aller Macht mehr Geld verdienen

Heise berichtet, dass die drei Mobilfunkbetreiber Telekom, Vodafone und o2 das gemeinsame Handy-Payment-System „Mpass“ vorantreiben wollen.

Der Hintergrund ist klar: Die Mobilfunkbetreiber wollen ein Stück des Kuchen „Kreditzahlung“ abbekommen. Denn dieser Dienst wird ganz sicher nicht kostenfrei sein. Die Kosten werden dem Handy-Kunden direkt oder indirekt in Rechnung gestellt werden.

Der Markt des „bargeldloses zahlen“ wird derzeit von den Kreditkartenunternehmen sowie den verschiedenen EC-Unternehmen vereinnahmt. Ein sicher interessanter Markt, an dem natürlich jedes Unternehmen gern teilnehmen möchte.

Wir Verbraucher dürfen aber nicht vergessen, dass jedes Zahlungsmittel uns in Rechnung gestellt wird. Desto mehr verschiedene Zahlungsmethoden unser Handelspartner anbietet, umso mehr Infrastruktur muss er vorhalten. Schon heute kann man (z.B. bei privat geführten Uhrengeschäften) bei Barzahlung ein schönes Skonto herausholen, wenn man mit der Kreditkarte wedelt, aber auch Barzahlung anbietet.

Selbst wenn das System der Mobilfunkbetreiber für den Handelspartner kostengünstiger (im Vergleich zu Kreditkarte/EC-Zahlung) sein sollte, würden wir als Verbraucher keinen monetären Vorteil realisieren können. Unser Geld wird nur weiter verteilt.

Bei Einführung eines weiteren Zahlungssystems bitte bedenken und entsprechend handeln.

28 Banken mit der Macht Volkswirtschaften zu erpressen

Die Tagesschau schreibt:

Als systemrelevant gelten Institute, deren Zusammenbruch das gesamte Finanzsystem ins Wanken bringen könnte – wie im Jahr 2008 im Fall der US-Bank Lehman Brothers. Der Baseler Ausschuss stuft im aktuellen Diskussionspapier 28 Banken als systemrelevant ein.

Es gilt als sicher, dass die Deutsche Bank zu den betroffenen 28 Kreditinstituten zählt. Auch die Commerzbank werde als systemrelevant eingestuft, berichtete die „Financial Times Deutschland“. Die Commerzbank selbst wollte sich dazu nicht äußern.

und ich frage mich, sollte man diese (zu mächtigen) Institute zerschlagen? Ich erinnere mich an die alte Telefongesellschaft AT&T, die (1974-1984) vom amerikanischen Behörden in kleine, voneinander unabhängige Unternehmen zersplittert wurde, weil der ursprüngliche Konzern zu viel Macht hatte.

Was diese mächtigen Banken für unsere Wirtschaft bedeuten kann man die letzten Jahre schön beobachten – das Phänomen nennt sich „To big to fail“. Der Staat wird also – im wahrsten Sinne des Wortes – alles tun, um diese grossen Unternehmen bloss nicht ins Schlingern geraten zu lassen. Und so zahlt der Steuerzahler für die Verluste, die diese banken in den USA machten und nun zahlt er für Griechenland. Die Tagesschau schreibt weiter:

Die Forderungen der Bankenaufsicht sehen vor, dass systemrelevante Banken zwischen 1,0 und 2,5 Prozent zusätzliches hartes Kernkapital zur Absicherung ihrer Risiken benötigen.

ich aber fordere die Politiker auf, den Gedanken zu erwägen Unternehmen mit zu grossem Einfluss auf die Politik und Weltwirtschaft schlicht zu zerschlagen. Sollte dann eines der entstandenen Kleinunternehmen den Bach runtergehen: So what?

Sicher werden die Unternehmen für ehemals zentralisierte Infrastruktur nun etwas mehr Ausgaben kalkulieren, was den Aktienkurs sinken lässt. Dies ist der Preis dafür, dass man etwas mehr Demokratie und etwas weniger Wirtschaftsmacht in privaten Händen weiss.